Die kleinen leuchtenden Helfer des Gärtners
Jeder Gärtner kennt das: man kommt morgens in sein Gemüsebeet und alles ist von Nacktschnecken angefressen.
Anstatt dann zu Schneckenkorn zu greifen sollte man lieber den Glühwürmchen die Arbeit überlassen.
Glühwürmchen gehören zur Familie der Leuchtkäfer.
Weltweit gibt es ca. 2000 verschiedene Arten.
In Mitteleuropa sind 3 Arten beheimatet:
Beim Kurzflügel Leuchtkäfer können beide Geschlechter nicht fliegen, beim kleinen und großen Leuchtkäfer nur die Männchen.
In Mitteleuropa sieht man nur fliegende Exemplare von männlichen kleinen Leuchtkäfern, da die Männchen des großen Leuchtkäfers nicht leuchten können.
Leuchtkäfer haben an der Bauchunterseite ihres Hinterleibs Leuchtorgane, in denen eine biochemische Reaktion stattfindet. Frei werdende Energie wird dabei in Licht umgewandelt. Eine reflektierende Schicht aus Salzkristallen und glasartige Fenster ermöglichen die Abstrahlung des Signals. Man nennt diesen Leuchtvorgang auch Biolumineszens.
Ausgesendet werden diese Leuchtsignale damit männliche und weibliche Tiere zur Paarung zueinanderfinden. Dabei sucht das Weibchen sich einen erhöhten Punkt und leuchtet solange bis ein passendes Männchen vorbei geflogen kommt.
Auch zur Feindabwehr wird das Leuchten eingesetzt. Man fand heraus, dass Glühwürmchen weder von Fröschen noch von Vögeln gefressen werden da sie giftig sind.
Leuchtkäfer leben an Waldrändern, in Gebüschen, in Gärten und auf feuchten Wiesen.
Sie legen ca. 60-90 Eier in den Boden aus denen nach ungefähr einem Monat, meist Ende August, die Larven schlüpfen. Diese beginnen dann auch gleich mit ihrer Jagd auf Schnecken, vornehmlich Nacktschnecken. Ihr Biss ist für die Schnecken giftig, die Beute wird dann innerhalb eines Tages verspeist.
Die Larve durchläuft eine dreijährige Entwicklung mit einigen Häutungen, bis sie sich dann Anfang Juni verpuppt und der fertige Leuchtkäfer schlüpft.
Als erwachsenen Tiere nehmen sie dann keinerlei Nahrung mehr zu sich.
Die Leuchtperiode dauert je nach Art 2 - 4 Wochen.
Glühwürmchen brauchen Hilfe
Leider werden Glühwürmchen immer seltener.
Sie sind um sich entwickeln und fortpflanzen zu können auf bestimmte Strukturen angewiesen. Offene Vegetationsformen, die auch schattige und feuchte Stellen aufweisen und Saumbiotope sind für die Leuchtkäfer wichtig.
Durch die Intensivierung der Landnutzung, die zunehmende Bodenverdichtung (beeinträchtigt die Larven), Einsatz von Schneckengifte und gedüngte Kunstwiesen haben es die kleinen Leuchttierchen immer schwerer.
Auch die Lichtverschmutzung ist ein Faktor der zur Abnahme der Glühwürmchen beiträgt. Helligkeit unterdrückt die Aktivität der Larven und Männchen werden von ihr vertrieben, so das die Weibchen, die in der Nähe von Lichtquellen sitzen, vergeblich auf ein paarungsbereites Männchen warten.
Was kann ich tun:
Ein Sprichwort besagt: In einem Garten in dem Glühwürmchen leuchten herrscht ein guter Geist.
Helfen Sie mit, damit die Mitsommernächte wieder von einem magischen Leuchten erfüllt werden.